Hoffnung
Das Gefühl der Hoffnung kommt zu unterschiedlichen Zeitpunkten in unterschiedlichen Facetten. Meist folgt sie auf das Gefühl der Hoffnungslosigkeit. Wir erleben die Hoffnung auch als Widerspruch. Nichts ist so sicher wie der Tod. Und doch ist da diese Hoffnung, über eine längere Zeit zu erkennen, dass sich doch etwas zum Guten wenden sollte.
Im allerbesten Fall eben, dass das Kind doch nicht tot sei oder dass uns jemand sagt, dass es noch Hoffnung gibt, das Geschehene rückgängig gemacht werden könne … Wenn der Tod akzeptiert ist, verändert sich die Hoffnung vielleicht in ein «realistischeres» Hoffen oder ein Verstehen, dass das Geschehene irgendwann etwas Positives mit sich bringen mag.
Wir hoffen, dass wir das Kind irgendwann in irgendeiner Form wieder sehen werden. Egal ob wir nun in einem Glauben verankert waren/sind oder nicht.
Die Hoffnung scheint wie die Lianen im Dschungel. Man zieht eine zu sich, schwingt von einer zur anderen. Sie helfen, etwas sanfter auf dem Boden der Realität zu landen. Sie schützen uns vor einem noch heftigeren Aufprall.
Die Hoffnung spendet uns ab und an mal einen Lichtstrahl. Wenn wir Glück haben, bleibt er uns erhalten und spendet uns Kraft. Und doch kann auch die Ernüchterung kommen, dass die Hoffnung irgendwann schwindet und uns zu verstehen gibt, dass Hoffnung alleine nicht reicht, um den Weg zurück in unser Leben zu finden. Wir müssen aktiv durch die Trauer gehen, uns aktiv dem Sturm aussetzen und uns mit allen Gefühlen auseinandersetzen. Die Hoffnung kann uns dabei schützen und unterstützen. Sie kann uns Licht ins Dunkle bringen. Und dies brauchen wir.
Was uns helfen kann:
Hoffnung zulassen. Sie ist normal. Egal, wie absurd sie ist.
Bei ungewöhnlichen Hoffnungsideen mit Fachpersonen darüber reden. Es kann helfen, wenn man sanft zu verstehen bekommt, was der Sinn dieser Hoffnungsidee sein könnte.
Hoffnung als einer der ersten Schritte anerkennen, dass wir einen Zugang zur Zukunft gefunden haben. Dies ist wertvoll!