– Gefühlswelt –
Uns Betroffene verbindet, dass wir ein verstorbenes Kind haben. Ein Kind, das für immer in unseren Herzen und Gedanken sein wird. Für viele wird unser Kind aber unsichtbar bleiben. Wir müssen uns unserem Schicksal stellen und irgendwie lernen, mit dem Tod unseres Babys weiterzuleben. In dieser Situation werden wir mit vielen bisher meist unbekannten und intensiven Gefühlen konfrontiert.
Trauer
Trauer kennt jeder Mensch in einer Form. Sie wird im Kleinen erlebt oder sie zieht einem den Boden unter den Füssen weg. Die Trauer kann sich intensiv oder dumpf anfühlen. Sie ist individuell … Und niemals ist die Trauer falsch …
Leere
Alles bleibt leer. Die Gedanken, die Fragen, das Kinderbett, die Arme der Eltern und der Geschwister … Die Leere fühlt sich schwer und still an ... Die Gedanken sind verworren und nicht zu fassen …
Wut
Es ist schwierig zu akzeptieren, dass das eigene Kind zu früh gegangen ist — vor uns. Dies ist nicht der Lauf der Natur. Es macht wütend, wenn das Umfeld weiter den Alltag verfolgt und unsere Welt eigentlich stehen bleiben soll …
Liebe
Die Liebe ist ein schönes Gefühl. Kann sie neben der Trauer Platz haben? Wie sollen wir Liebe leben können, wenn das eigene Kind gestorben ist? Trauer und Liebe sind so grosse Gefühle, sie sind wichtig und prägen unser Herz …
Hoffnung
Überall ist die Hoffnung, auch wenn wir wissen, dass es hoffnungslos ist. Unser Kind wird nicht mehr zurückkehren … Und dennoch wird das Gefühl der Hoffnung erlebt. Doch die Hoffnung ist mehr als ein Wunsch auf eine positive Veränderung …
Wehmut
Einen Weg zu begehen, ohne sein Kind … In Situationen geraten, die schmerzen, auf eine sanfte oder harte Art. Das ist die Wehmut … Weil Erinnerungen und Vorstellungen geweckt werden, die uns an unser Kind erinnern …
Schuld
Früher oder später kommt bei vielen Betroffenen die Frage der Mitverantwortung am Tod des Kindes auf. Alle sagen einem, sie sei unberechtigt. Und doch scheinen alle diese Option der Mitverantwortung zu bedenken …
Einsamkeit
Das Gefühl der Einsamkeit kommt, auch wenn man mitten unter Menschen ist. Es fühlt sich schwer an und es trennt einem von der Masse da draussen. Sein Baby zu verlieren macht einem körperlich wie seelisch in gewissen Momenten einsam …
Neid
Wir werden mit Situationen konfrontiert, in welchen wir genau wissen, dies hätte jetzt bei uns auch so sein können. Doch es ist nun nicht so und wir können dies dem Gegenüber nicht immer gönnen. Unsere Zukunft sieht anders aus als geplant …